9 + 4 – so lautet in Europa die magische Formel für den Weg nach Russland zur Fußballweltmeisterschaft 2018. Die neun Gruppenbesten aus Runde 1 der Qualifikationsphase, die derzeit läuft, qualifizieren sich direkt für die Teilnahme an der WM. Um vier weitere Plätze kämpfen die acht besten Zweitplatzierten in Quali-Runde 2. Insgesamt 13 europäische Nationen qualifizieren sich so bis Ende November 2017 für die Endrunde der WM 2018 in Russland.
Die ersten Spiele wurden vor rund einem Monat bestritten, in den kommenden Tagen stehen die nächsten auf dem Programm. Die deutsche Nationalelf konnte beim Auftaktspiel gegen Norwegen im September bereits einen 3:0-Auswärtssieg mit nachhause nehmen. Samstagabend treffen Jogis Jungs auf Tschechien, den größten Herausforderer in Deutschlands Gruppe C. Nach einem überraschenden 0:0 gegen Nordirland im ersten Qualifikationsspiel stehen die Tschechen jetzt unter Druck und müssen wohl mehr auf den Rasen bringen als eine reine Abwehrschlacht.
Titelverteidiger Deutschland wird es Tschechien am Samstag jedenfalls sicher nicht leicht machen, und auch sonst wird der Weg durch die Qualifikation für die tschechische „Reprezentace“ eher steinig werden. Mit Abstand die besten Aufstiegschancen rechnen Experten wie Buchmacher nämlich wenig überraschend Deutschland zu. Nordirland, Norwegen und Aserbaidschan haben dagegen maximal Außenseiterchancen. Keine Gefahr dürfte von San Marino ausgehen. Bei Sportwetten-Anbieter Interwetten, der zum Start der Qualifikation erste Langzeitquoten veröffentlicht hat, drückt sich das in der absurden Quote von 2500,00 für San Marino (zum Vergleich: Deutschland hat 1,07) aus.
So schlecht sieht die Prognose für sonst kaum eine Nationalelf aus, lediglich Andorra (Quote: 2350,00) dürfte in Gruppe B ähnlich schlechte Chancen haben. Den Ton angeben werden in dieser Gruppe Portugal und die Schweiz. Die beiden stärksten Kontrahenten sind bereits im September aufeinander getroffen – mit dem Resultat, dass die Schweizer den amtierenden Europameister torlos nachhause schickten. „Der helle Wahnsinn“ war das für Schweizer Medien. Die Schweiz trifft am Freitag auf Ungarn, Portugal auf Außenseiter Andorra; und zur gleichen Zeit treffen auch Lettland und Färöer aufeinander. Auf den Gruppensieg wird diese Begegnung wohl keinen großen Einfluss haben.
Anders stellt sich die Situation da schon für Österreich in Gruppe D dar: Mit Wales, Serbien und Irland warten in dieser Gruppe drei starke Gegner, die sich alle berechtigte Chancen auf einen Finaleinzug machen können. Auf den stärksten Kontrahenten, Wales, trifft Österreich Donnerstagabend auf heimatlichem Rasen in Wien. Das erste Match im September gegen Georgien konnten die Österreicher zumindest mit 2:1 für sich entscheiden, gegen Wales sind wohl schwerere Geschütze gefragt.